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Nicolas Keller

Von ‚Las Vegas‘ nach Phnom Penh

Die Nacht im Casino war speziell resp. das Ambiente war es. Als ich um 06.00 h zum Morgenessen wollte, musste ich durch die Spielhalle und die Groupier sassen da an ihren Spieltischen wie sie es taten als ich beim Nachtessen war. Wie in Vegas eben, der Tag hat 24 Stunden und es spielt absolut keine Rolle, welche Uhrzeit es ist. Um es vorweg zu nehmen, ich habe nicht gespielt und aus diesem Grund auch nichts verloren. Ehrlich gesagt, hätte ich, aber die spielten andere Spiele, andere Regeln und die Beschriftungen auf dem Tisch und den Bildschirmen war in Khmer, das konnte ich sowieso nicht entziffern, also liess ich es sein. Wahrscheinlich ist in diesem Casino auch noch nie ein Radreisender eingetcheckt, da ich wie gesagt immer durch die ganze Spielhalle musste, war ich den Blicken nach an ein Exote. Zurück zum Morgenessen, die Information von gestern Abend an der Rezeption, dass das Frühstück von 06.00-10.00 h sei, wussten die in der Küche nicht und es hiess, dass ich ab 07.00 h essen könne. Ich wollte aber so früh wie möglich fahren und bestellte mir somit ‚regulär’ einen Teller Spaghetti. Ja das ist ein typisches Radfahrer-Zmorge. Das geht dann eben auch in einem Casino mit 24-Stunden Betrieb. Mit gefüllten Energiespeichern ging es los in Richtung Phnom Penh. Leider habe ich in Kambotscha das selbe Problem wie wir in Georgien hatten, das GPS funktioniert nicht richtig und zeigt nicht die ganze Strassenkarte an sondern nur einen blauen, sich bewegenden Pfeil auf weissem Grund. Nicht sehr hilfreich. Heute konnte ich damit gut leben, denn der Weg war mir klar, Hauptstrasse Nr. 1, direkt vom Casino ins Ziel. Es konnte nicht viel schief gehen und ging es auch nicht. So bretterte ich in knapp 8 Stunden eine ‚Tour de France’ Etappe über 172 Kilometer hin. Ich weiss einfach nicht ob ich der Vorderste oder der Hinterste war, jedenfalls habe ich das ‚Feld‘ nie gesehen und war - zusammen mit Fartzius dem Gott der Winde - den ganzen Tag ganz alleine unterwegs. Die letzten 15 Kilometer waren happig, meine Reserven aufgebraucht und die Knie am rebellieren. 7,5 Stunden trocken und 15 Minuten vor dem Ziel hat es dann noch geregnet wie aus Kübeln. Halt einfach wie es hier regnet, entweder richtig oder nicht. Jetzt bin ich in einem schönen Hotel und blicke vom Balkon aus auf die Hauptstadt von Kambotscha. Das hast du sicher gewusst, dass Phnom Penh die Hauptstadt von Kambotscha ist, oder? 2,3 Millionen Leute leben hier. Wirtschaftlich der Motor des Landes. Überall wird gebaut.


Heute gibt es früh Feierabend damit ich in schnell wieder ready bin für die nächsten (kürzeren) Etappen..



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