Gestern habe ich einen Arzt aus Phuket kennen gelernt und auch er fragte mich gleich zu Beginn der Konversation ob ich Christ sei. Dies kommt immer wieder vor. Noch bevor sie deinen Namen wissen wollen, muss zuerst die Konfession geklärt sein.
Dies war vor meiner Käferjagd im 10 Dollar-Zimmer in der Pampa Thailand‘s. Hatte gerade Moya am Telefon als ein Käfer in der Grösse einer Kreditkarte (nur dicker) unter meinem Bett hervorkroch um unter dem Kühlschrank auf der anderen Seite des Zimmers erneut Schutz zu suchen. Der musste raus, vorher hätte ich kein Auge zugemacht. Ein Riesenteil. Mithilfe der Tipps meines Telefonjokers gelang mir dies nach ein paar Minuten zum Glück auch.
Mein heutiger Tag startete mit einem leckeren Curry um 07.00 h. Der ältere Hausherr, welcher mich gestern zu einem 7-Eleven gefahren hat, lud mich ein, bei ihm zu frühstücken. Zwei prall gefüllte Töpfe standen auf dem Tisch. Einer mit Reis und der andere mit einem Poulet-Curry. Viel besser als eine langweilige Scheibe Toast wie die letzten Tage. Ich habe zwei Mal geschöpft und die Speicher gefüllt. Wenn ich die Schärfe in Energie umwandeln und auf die Strasse bringen kann, dann geht es aber richtig ab heute..
10 Franken für ein schlussendlich käferfreies Zimmer, 2 Flaschen Wasser, eine 8 Kilometer lange Taxifahrt und einem leckeren Curry - unglaublich, nicht?. Die Putzfrau hatte sicher Freude, als sie Zimmer Nr. 5 aufräumte und einen schönen Batzen vorfand.
Fahrradfahrer sieht man wenig, eigentlich fast nie. Weder hier in Thailand noch in den vorangegangenen Ländern. Das erstaunt mich, denn ich hatte das so extrem nicht erwartet. Im Gegenteil, dachte in Asien seien alles Velo-Länder. Heute aber, sah ich nicht nur einen Fahrradfahrer, sondern wurde sogar von diesem überholt. Das hat es das letzte Mal in Italien gegeben. Plötzlich hatte ich Rennvelo-Wädli auf einem schönen Bianchi vor mir. Leider habe ich schon vor langer Zeit meinen Rückspiegel verloren und bemerkte ihn nicht, denn dummerweise fuhr ich zu diesem Zeitpunkt etwas sehr légère. Auf jeden Fall war dies Motivation genug so richtig in die Pedale zu treten und Sekunden später klebte ich an seinem dünnen Hinterrad. Er fand dies leider nicht so cool, dass der Typ mit dem schweren Rad und den Seitentaschen ihm am Hintern klebte und legte deshalb noch einen Zacken zu. Da dies erfolglos blieb wechselte er zu Plan B und legte kurzerhand eine Trinkpause am Strassenrand ein und war dann auch nicht mehr gesehen. Kann es nachvollziehen, ist sicher auch für ein Pferd deprimierend, wenn es von einem Esel überholt wird 😃 aber ich hatte meinen Spass und konnte es einfach nicht lassen.
Hatte noch eine zweite schöne Begegnung heute. Eigentlich war mir gar nicht nach Pause aber das Schild ‚Mango Tree Cafe‘ hat mich so angesprochen, dass ich voll in die Eisen trat und mich ins Kafi setzte und einen Iced Cappuccino bestellte. Die Dame hatte sichtlich Freude an mir und als sie mir den Cappuccino brachte, hatte sie auch gleich das Handy für ein Foto mitgebracht. Er schmeckte hervorragend und mein abrupter Halt wurde bestätigt. Es ging nicht lange, kam - wahrscheinlich ihr Mann - am Tisch vorbei und reichte mir Früchte. Ein Teller mit Rambutan und Longkong. Auch er hatte das Handy dabei und fragte für ein gemeinsames Bild. Ich genoss die herrlichen Früchte und bald schon kam er erneut und brachte mir in Blätter eingerolltes Reis gemischt mit Banane und Eigelb. Etwas speziell aber sicher eine gute Energiebombe. Wahnsinn was ich hier für ein Eiscaffe für 40 Baht (1 Franken) alles unaufgefordert bekomme. Bevor ich aufgestanden bin, schob ich 100 Bath unters Teller, und verabschiedete mich von den beiden. Natürlich gab es nun auch noch ein Foto zu dritt bevor ich los fuhr. Nach ca. 15 Minuten Fahrt steht der Typ plötzlich am linken Strassenrand hinter seinem Auto. Er war erstaunt wie schnell man sich in dieser kurzen Zeit fortbewegen kann mit einem Fahrrad und streckte mir sogleich mein Trinkgeld-Nötli entgegen. Ich hatte keine Wahl als das Geld wieder zurück zu nehmen. Er umarmte mich, als würden wir uns schon lange kennen bevor er mich endgültig ziehen lies. Ich werde sie vermissen diese liebenswürdigen Thai‘s. Wird nicht das letzte Mal gewesen sein, ich komme ganz bestimmt wieder in dieses wunderbare Land mit diesen herzlichen, immer freundlichen Menschen.
Mein letzter Thailand-Abend verbringe ich in einem gediegenen Hotel in Songkhla, einer Stadt mit rund 70‘000 Einwohnern. Songkhla heisst ‚die Stadt der Löwen‘ und unter Löwen und Elefanten fühle ich mich ja sowieso pudelwohl..
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