Das glaubt mir sowieso keiner und ein Radfahrer schon gar nicht. Seit über 20 Jahren fahre ich mehr oder weniger regelmässig Velo und noch kein einziges Mal hatte ich einen platten Reifen. So auch nicht auf dieser Reise. Bis jetzt. Ich hatte heute Morgen schon alles fertig gepackt, hatte das Vreni bei mir im Zimmer, Plastiksäcke um die Schuhe gebunden - alles parat für die heutige Regen-Etappe. Als ich vor der Lifttür stand, fällt mir ein quitschen auf und stelle fest, dass ich im Vorderrad doch tatsächlich einen Platten habe. Noch vor ein paar Stunden habe ich dem Peem aus Koh Samui erzählt, dass ich noch nie einen Schlauch wechseln musste… Also ging ich zurück ins Zimmer und packte mein Werkzeug und Ersatzschläuche aus und behob den Schaden. Lieber hier im Zimmer als draussen im Regen, dachte ich. Da mir aufgrund meines Pannenglücks die Routine fehlte, hatte ich etwas länger als dies wohl mein Mech des Vertrauens ‚Master Sägi‘ hätte aber bin froh, dass der Reifen zumindest am Etappenziel noch prima aussah. Mein avisiertes Tagesziel lag in einer Entfernung von knapp 130 Kilometer. Das Wetter war einmal mehr grauslig. Es windete und regnete von allen Seiten. Überschwemmungen wo man hin sah. Heute hatte ich sogar Europa-Park-Feeling, denn immer wenn gerade ein kleiner See zu überwinden war und just in diesem Moment, mich ein Auto oder noch spektakulärer ein Bus oder Lastwagen überholte, war es ungefähr so, wie wenn man in besagtem Vergnügungspark mit dem Baumstamm runter ins Wasser prescht. Ich weiss gar nicht weshalb ich mir jeden Abend die Mühe mache, meine Klamotten zu waschen und mit dem Fön zu trocknen, denn nach paar Sekunden Fahrt ist eh immer alles wieder nass.
Frisch geduscht und in warmer Kleidung mache ich mich auf ins Restaurant im Hause. Man sagte mir bereits beim Welcome-Drink, dass das Nasi Goreng zu empfehlen sei und genau das werde ich nun überprüfen..
コメント