Der erste Griff nach dem Erwachen ist jener zum Handy. Dies aber nur um den Wecker auszuschalten. Und doch schaut man dann halt kurz ob über Nacht etwas Wichtiges reingekommen ist. Und als hätte ich Geburtstag gehabt, waren dies heute aussergewöhnlich viele Messages. Anstelle aufzustehen, rieb ich mir ein paar Mal die Augen und machte mich ans Beantworten, mit anderen Worten, ich startete heute gut eine Stunde später in den Tag als vorgenommen. Beim Check-out traf ich erneut Taufiq und schon zog die nächste halbe Stunde ins Land. Als ich dann endlich auf meinem Vreni sass, studierte ich immer noch an dieser einen geschäftlichen Message rum, dass ich dummerweise nach über 30 Tagen Links-Verkehr doch tatsächlich auf der rechten Strassenseite davonzog. Das ganze endete zum Glück noch einmal glimpflich mit einer Vollbremsung vor einer Wagenfront. Mein Portemonnaie und mein Handy flogen im hohen Bogen aus meiner Lenkertasche auf den Asphalt. Noch während dem Flug dacht ich; bitte, bitte, geh nicht kaputt 🙏🏼🙏🏼. Das Teil, welches unser Leben fest im Griff hat, landete tatsächlich auf der Displayseite und ich ahnte böses aber zu meiner grossen Freude hatte es keinen einzigen Kratzer abbekommen. Ich entschuldigte mich bei der Autofahrerin und wechselte sofort die Strassenseite. Ab jetzt galt meine volle Aufmerksamkeit der Strasse. Es war zugegebenermassen auch nicht das erste Mal, dass mir das passiert ist, nur hatte es bisher nie irgendwelche Folgen. Hoffe, dass die in Indonesien dann wieder auf der ‚richtigen‘ Seite fahren.
Der Tag führte mich durch den Dschungel von Malaysia und ging äusserst ereignisreich weiter. Der gilt übrigens als der älteste Dschungel der Erde. Selbstverständlich bin ich nicht mit der Machete unterwegs sondern meistens auf guten, asphaltierten Strassen am Rollen. Das erste heute gesehene Reptil war für einmal keine Schlange sondern ein Krokodil. Ein Kleines, aber gross genug um mir einen richtigen Schreck einzujagen. Später kreuzte eine dieser Riesenechsen meinen Weg - ich hatte die schon mal in einem Video gepostet - und was ich zu hunderten gesehen habe, waren Affen. Ehrlich gesagt, gingen die mir mit ihren Schreien schon bald mal auf den …, ihr wisst schon. Fotos habe ich fast keine gemacht, denn als ich Affen in Thailand fotografiert und gepostet habe, kamen Reaktionen wie ‚sei vorsichtig, die können gefährlich sein‘ oder ‚pass auf deine Sachen auf, die klauen Handys‘. Jedenfalls stelle ich mir seit dem bei jeder Palme, an welcher ich vorbeifahre und sich Affen tummeln, einen kleinen Swisscom-Shop in der Palmenkrone vor. Und dass die durchaus auch aggressiv sein können, habe ich heute auch erlebt. Angriffslustig war der eine grössere Affe, kam schnell auf mich zu und hat mir fauchend seine spitzen Zähne präsentiert. Zum Glück verlief die Strasse zu diesem Zeitpunkt etwas nach unten, so dass ich gut beschleunigen und flüchten konnte. In meiner Vorstellung sah ich den schon mit den Fäusten auf die Brust schlagen, wie einst King Kong. Auf jeden Fall fehlt mir jetzt nur noch der Mogli und der Bagheera und ich habe das Dschungelbuch komplett…
Comments